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Digital Streetwork – Pädagogische Interventionen im Web 2.0

Digitale Sozialarbeit kann einen wertvollen und nachhaltigen Beitrag bilden, um schon präventiv gegen Hass und Hetze in den Sozialen Netzwerken zu arbeiten. Die Handreichung „Digital Streetwork. Pädagogische Interventionen im Web 2.0“ stellt die Praxiserfahrungen des Projekts debate// der Amadeu Antonio Stiftung vor.

Rechtsextreme und Rechtspopulist*innen nutzen digitale Medien auf der Höhe der Zeit – und mit Erfolg. Mit Hasskampagnen und gezielter Desinformation versuchen sie, Debatten zu beeinflussen und die Grenzen des Sagbaren aufzuweichen. Rechtsaffine sind längst nicht die einzige Zielgruppe der Online-Propaganda. Die Neue Rechte bedient sich zunehmend auch an harmlos wirkenden Themen wie Tierschutz und veganen Food-Blogs, um »unbedarfte« User*innen zu erreichen.

Gerade für Jugendliche sind Soziale Netzwerke Orte der Identitätsbildung. Hier suchen sie Orientierung und Bestätigung. Da ist es ein Leichtes, rassistische und demokratiefeindliche Positionen in scheinbar unpolitische Diskussionen einfließen zu lassen und damit unausgereifte Meinungen von Jugendlichen zu beeinflussen. Das bedeutet im Umkehrschluss: Rechtsextremismus-Prävention darf nicht mehr nur offline stattfinden.

In Online-Netzwerken wird Sozialarbeit aber bisher kaum betrieben. Die Übertragung erfolgreicher Präventionsansätze und die Entwicklung neuer Methoden für das Web 2.0 steckt noch in den Kinderschuhen. Medienbildung bezieht sich bislang vor allem auf technische Kompetenzen, weniger jedoch auf demokratiegefährdende Inhalte des Internets. Das Projekt debate// der Amadeu Antonio Stiftung will diese Lücke schließen und mit rechtsaffinen Jugendlichen im Netz in Dialog treten. Aber auch mit denen, die still zuschauen oder mitlesen. Sie bleiben oft im Hintergrund – aus Unsicherheit, wie sie das Gesehene bewerten sollen oder weil sie sich nicht trauen, dazwischen zu gehen. Hier setzt das Projekt an: Um den Kreislauf des Schweigens zu durchbrechen, werden demokratische Wortführer*innen gestärkt und engagierte Jugendliche ermutigt.

Die ersten Erfahrungen, die das Projekt in der digitalen Sozialarbeit gemacht hat, werden in der neuen Handreichung »Digital Streetwork. Pädagogische Interventionen im Web 2.0« aufgearbeitet. Die Broschüre wertet die zweijährige, wissenschaftlich begleitete Modellphase des Digital Streetwork aus. Sie erklärt, wie es gelingt, Jugendliche im Netz anzusprechen und Präventionsarbeit aus der analogen in die digitale Welt zu übertragen. So funktioniert demokratie-fördernde Sozialarbeit für eine digitale Debattenkultur im Web 2.0.

Die Handreichung steht hier zum Download zur Verfügung.

Das Projekt und die Broschüre werden durch die Freudenberg Stiftung und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms »Demokratie leben!« gefördert.

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Facebook und Co. verdienen viel Geld durch Foren und Gruppen, in denen zu Gewalt gegen Menschen aufgerufen wird. Viele NGOs kennen das Problem nur zur Genüge, auch wir sind immer wieder von digitaler Gewalt betroffen, deswegen unterstützen wir gemeinsam mit anderen Organisationen der Zivilgesellschaft die Klage der Deutschen Umwelthilfe gegen den Facebook Mutter-Konzern META. Es darf keinen Raum für Hass und Bedrohungen im Netz geben!

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