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Engagiert für eine demokratische Zivilgesellschaft

© Amaro Drom/Amaro Foro

144 Projekte, Initiativen und Einzelpersonen unterstützte die Amadeu Antonio Stiftung mithilfe Ihrer Spenden im Jahr 2018. Mit 29.000 Euro half der Opferfonds CURA in 46 Fällen Betroffenen rechter Gewalt. Über MUT gegen rechte Gewalt schüttete die Stiftung 20.500 Euro aus und mit 176.000 Euro konnten 85 Projekte unterstützt werden, die sich vor Ort für den Schutz von Minderheiten, die Umsetzung der Menschenrechte und für eine pluralistische Gesellschaft einsetzen.

Von Anna Brausam und Wiebke Warkentin

Unser besonderes Anliegen war es in diesem Jahr, Projekte in ihrer Auseinandersetzung mit dem wachsenden Rechtspopulismus zu unterstützen. Stellvertretend für dieses Engagement steht die Solidaritätskampagne mit dem Verein Miteinander e.V., die die Amadeu Antonio Stiftung gemeinsam mit anderen Initiativen initiiert hat. Der Magdeburger Verein leistet unverzichtbare Präventionsarbeit gegen Rechtsextremismus und ist seit jeher ein enger Partner der Stiftung. Für diese Arbeit ist der Verein ins Visier der AfD geraten: Die Partei diskreditiert den Verein, wo sie nur kann – mit dem Ziel, dass Miteinander e.V. seine Arbeit einstellen muss. Die Rechtspopulist*innen fordern, die Förderung der Arbeit durch Landes- und Bundesregierung zu beenden. Das würde das finanzielle Aus für das Netzwerk in Sachsen-Anhalt bedeuten und den Verein mundtot machen. Letzten Endes versucht die AfD damit, den Druck auf die Menschen zu erhöhen, die sich in den Initiativen engagieren. Um sie nicht allein zu lassen und ein öffentliches Zeichen der Unterstützung zu setzen, hat die Stiftung eine Plakatkampagne initiiert. Der Aufruf: Solidarität mit Miteinander e.V.!

Der Angriff gegen Miteinander e.V. ist ein Angriff auf unsere gesamte demokratische Gesellschaft. Die Kampagne gegen Miteinander e.V. reiht sich ein in zahlreiche Versuche der AfD, die Arbeit demokratiefördernder zivilgesellschaftlicher Initiativen und Vereine systematisch zu beschädigen, zu erschweren und zu beenden. Damit versucht die AfD nichts anderes als die Demokratie von innen auszuhöhlen. Diesen Angriffen wird die Stiftung auch zukünftig entschlossen und geschlossen entgegentreten.

Ein weiterer Schwerpunkt der Stiftungsarbeit war die Vernetzung von geflüchteten Menschen mit anderen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen, um ihre Teilhabe als aktiver Part einer demokratischen Zivilgesellschaft zu stärken. So fand am 10. November 2018 in Dresden die Konferenz der sächsischen Asyl-Initiativen statt. Hier konnten verschiedenste Akteur*innen  miteinander in Kontakt kommen, sich austauschen und ihre Kräfte bündeln – in Zeiten von massiver Gewalt gegen Geflüchtete eine wichtige Gelegenheit. Die Tagung wurde vom Sächsischen Flüchtlingsrat e.V. organisiert und der Amadeu Antonio Stiftung unterstützt.

Darüber hinaus setzt sich die Amadeu Antonio Stiftung für empowernde Strukturen für Jugendliche ein, die von Diskriminierung betroffen sind. So hat die Amadeu Antonio Stiftung die Bundesjugendkonferenz „Dikhen Amen!“ von Amaro Drom und Amaro Foro unterstützt. In den zweitägigen Workshops und einer öffentlichen Podiumsdiskussion diskutierten die Teilnehmer*innen ihre Ziele und Visionen für eine solidarische Gesellschaft der Vielen und vernetzten sich, um dieser Vision gemeinsam näherzukommen. Auf der Konferenz im September 2018 wurde der Schwerpunkt auf die Ausbildung von Multiplikator*innen der antiziganismuskritischen Jugendbildungsarbeit gelegt. Die Bundesjugendkonferenz ist ein Zeichen für ein Miteinander, das durch Solidarität statt gesellschaftliche Spal­tung und Hetze geprägt ist.

Ein weiterer Förderschwerpunkt der Amadeu Antonio Stiftung ist die aktive Auseinandersetzung und Aufarbeitung des Holocausts und des Nationalsozialismus. In diesem Auftrag hat die Amadeu Antonio Stiftung beispielsweise das Projekt „Verbrannte Orte“ unterstützt. Mit einem Onlineatlas über die nationalsozialistische Bücherverbrennung wird eine Dokumentationsplattform und Online-Gedenkstätte zu den über 90 Bücherverbrennungen von 1933 erstellt. Hierzu entsteht auf der Internetseite im Lauf der Zeit ein Atlas mit interaktiven Panoramen, in denen die Besucher*innen die „Verbrannten Orte“ erkunden können. Der Onlineatlas macht das Ausmaß der Bücherverbrennung deutlich. Das Material dient neben der geschichtlichen Aufarbeitung auch zur Arbeit in der Politischen Bildung.

In diesem Jahr lag ein besonderes Augenmerk des Opferfonds CURA auf rechter Gewalt in Berlin. Durch eine seit mehreren Jahren anhaltende Anschlagsserie in Neukölln gegen Menschen, die sich gegen Rassismus und Rechtsextremismus engagieren, behält das Thema rechte Gewalt in Berlin seine traurige Aktualität. Für diese Übergriffe möchte die Amadeu Antonio Stiftung die Stadtgesellschaft sensibilisieren und konnte mit finanzieller Unterstützung des Berliner Senats eine stadtweite Plakatkampagne im öffentlichen Raum platzieren. Die Plakate stellen dabei auch ein Zeichen der Solidarität dar, um Menschen, die von rechten Bedrohungen und Angriffen betroffen sind, sichtbar zu machen.

Neben der Arbeit an der Berliner Kampagne wurde eine Gedenkveranstaltung für den ermordeten Obdachlosen Eugeniu B. mitorganisiert, die große Aufmerksamkeit in der lokalen Umgebung und den sozialen Medien erreicht hat. Auch die aktive Beteiligung an einer Gedenkveranstaltung für den ermordeten Frank B. in Koblenz führte zur Vernetzung von lokalen Akteuren, die sich nun gemeinsam gegen Sozialdarwinismus in Koblenz und Umgebung engagieren.

So geht ein Jahr voller…zu Ende. Wir freuen uns auf den Austausch mit vielen Engagierten, spannende Projektideen und … im nächsten Jahr.

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