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Events und andere (Ver-)Sammlungen: Spendenideen 2018 zum Mit- und Nachmachen

Das Allerwichtigste ist das Erzählen. Nicht nur der Hass nährt sich von erfundenen und halbwahren Geschichten, auch Mut und Kreativität lassen sich verbreiten, wenn Sie anderen berichten, was sie selbst gesehen, erlebt, getan haben. Ihr Engagement wirkt ansteckend – erzählen Sie davon! Wir freuen uns sehr, dass wir auch aus 2018 einige solcher schönen Geschichten weitersagen dürfen.

„Wo bleiben die Beschwerden?“
Schon, als er ganz neu rauskam, hat Enno Bunger uns mit seinem Song „Wo bleiben die Beschwerden?“ begeistert. Er bringt die Fragen und das Gefühl vieler poetisch und musikalisch auf den Punkt. Doch damit nicht genug: Von Anfang an hatte Enno angekündigt, die Erlöse aus dem Song zu spenden, und zwar nicht nur die Lizenzgelder, sondern er hat parallel auch Spendenbüchsen bei seinen Konzerten aufgestellt.

Diesen April war es nun so weit: Enno rundete seine Erlöse auf und spendete sie zu je 50 % an Pro Asyl und die Amadeu Antonio Stiftung. 600 Euro für die Arbeit gegen Rassismus kamen dabei zusammen. Enno rockt – in jedem Sinne: Unbedingt reinhören!

Pro-Kopf-Contra
Chemnitz. Manche und mancher hat diese Stadt erst im Spätsommer so richtig entdeckt – die rechte Partei „Der III. Weg“ schon weit früher: Am 1. Mai plante sie einen Aufmarsch durch Stadtteile von Chemnitz – woraufhin die Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft (CWE) ankündigte, für jeden Teilnehmer dieser Demonstration einen Euro an die Amadeu Antonio Stiftung zu spenden. Um Manipulationsvorwürfen vorzubeugen, wollte sich die CWE dabei auf die Angaben des Veranstalters beziehen. Einen ganzen Monat brauchte „Der III. Weg“ daraufhin, um die Teilnehmerzahl zu veröffentlichen: 800.

„Wir müssen aushalten, dass unsere demokratischen Spielregeln einen solchen Aufmarsch durch die Stadt zulassen. Trotzdem können wir eine Haltung dazu haben“, so Sören Uhle, Geschäftsführer der CWE. 800 Euro Spende gingen am 1. Juni an den Sächsischen Förderpreis für Demokratie, der, von der Amadeu Antonio Stiftung mit weiteren Partnerstiftungen organisiert, zivilgesellschaftliche Initiativen und Projekte in Sachsen auszeichnet.

Sich (und anderen) ein klares Bild machen
Rechtsextremismus ist jedoch nicht nur in den neuen Ländern ein Problem. In Niedersachsen beispielsweise veranstaltete nicht nur in den 70er und 80er Jahren schon die Wikingjugend ihre Fackelzüge durch manche Ortschaften, in einigen Regionen hat sich mittlerweile ein festes Netz völkischer Siedler etabliert.
Hochzeitsfotograf Sören Wilmsen wollte das nicht so weiterlaufen lassen und hat kurzerhand klar, tatkräftig und öffentlich reagiert. Von jedem Auftrag spendet er fünf Prozent der Buchungssumme für die Arbeit gegen Rassismus. Und er teilt seinen Kund*innen das mit – ohne Wenn und Aber.

Läuft bei Euch!
Demokratie ist anstrengend, das wissen wir ja schon. Aber wie bei jedem Training lohnt sich die Mühe – nach dem Schweiß gibt es Endorphine: Sportliche Höchstleistungen vieler Schüler*innen haben uns dieses Jahr imponiert und zu beeindruckenden Spenden geführt. Oft waren dabei Schülerinitiativen aus dem Netzwerk der „Schulen ohne Rassismus—Schulen mit Courage“ (SOR) am Start, die die Läufe und die Sponsor*innen organisierten, mit uns Kontakt aufnahmen, Materialien anforderten u.v.m. Besonders beeindruckt haben uns das Martin-Gerbert-Gymnasium in Horb und das Leibniz-Gymnasium Potsdam, deren Schüler*innen die unglaublichen Spendensumme von 12.000 bzw. 7.800 Euro erliefen, die jeweils auf mehrere Organisationen aufgeteilt wurden – darunter auch die Amadeu Antonio Stiftung. Alles von A (wie zur Aktion Aufrufen) bis Z (die zugesagten Spenden Zusammensammeln) organisierten die Schüler*innen der SOR-Projektteams selbst.

Glamouröse Gutmenschengala
Aber Demokratie ist auch Spaß. Purer Glamour. Humor und (Selbst-)Ironie erlaubt! Patrick Salmen, das Kulturzentrum ZAKK und die Evangelische Christuskirche Düsseldorf richteten im September die Glamouröse Gutmenschengala aus, um sich „gemeinsam in unserem triefenden Anstand [zu] suhlen“. Sieben Künstler*innen waren am Start; und allein schon die Einladung war ein Fest. Insgesamt kamen aus Eintrittsgeldern, einer Auktion mit „exklusive Habseligkeiten“ der beteiligten Künstler*innen und Spenden fast 8.000 Euro zusammen, die an die Amadeu Antonio Stiftung und drei weitere Organisationen gingen. Gut, dass Gutmenschen keine langweilige Spezies sind, sondern Kunst genießen und feiern können!

Das gesprochene Wort gilt
Erzählen ist wichtig, und mit Reim und Rhythmus geht das besonders gut. In der Erzdiözese Freiburg organisiert Tobias Aldinger vom Fachbereich Glaubenskommunikation eine ungewöhnliche Veranstaltungsreihe: Poetry Slams über Glaube, Liebe, Hoffnung als Events und als Workshop-Angebot. Im November gab es einen großen Slam mit bekannten Poet*innen aus der gesamten deutschsprachigen Slam-Szene. Bei freiem Eintritt kamen stolze 566,30 Euro zusammen, von denen die Hälfte an die Amadeu Antonio Stiftung ging. Worte und Taten, die Hoffnung machen.

Tu Gutes und rede darüber
Zum Jahresende ist nicht nur Geschichtenzeit, es gibt auch überall Weihnachtsfeiern (selbst bei vielen, die Weihnachten gar nicht begehen) und vor allem – Geschenke, Geschenke. Heike Galla, die Rektorin der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule in Hannover, dachte sich dieses Jahr etwas anderes aus. Statt kleiner Weihnachtsgeschenke für ihr Team spendete sie den beeindruckenden Betrag von 500 Euro an die Amadeu Antonio Stiftung und überreichte ihren Kolleg*innen Lesezeichen der Stiftung und persönliche Grußkarten, in denen sie von ihrer Spende berichtete. Und das Feedback gab ihr recht: Sich engagieren hilft und davon erzählen verstärkt den Erfolg.

Wir wünschen Ihnen in diesen Tagen viel Zeit zum Austausch mit anderen, nicht nur über Sorgen und Beschwerden, sondern über die Hoch-Zeiten dieses Jahres, die Erfolgsmomente, darüber, was sie tun und genießen konnten. Wir freuen uns, wenn die Arbeit der Amadeu Antonio Stiftung ein Teil dessen ist, und wünschen Ihnen allen ein gutes, friedliches kommendes Jahr!

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