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Festival-Sommer – Unsere Empfehlungen für Festivals, die mehr bewegen als das Tanzbein!

Foto: Aranxa Esteve/unsplash

von Charlotte Sauerland

Die Festivalsaison 2022 ist im vollen Gang und verspricht Sonne, Musik und gute Laune. Und nicht nur das! Ob im Ruhrpott, in der Lüneburger Heide oder im Vogtland: An vielen Orten organisieren demokratisch Engagierte mit Unterstützung der Amadeu Antonio Stiftung Festivals, um ein Zeichen gegen Rassismus, Antisemitismus und rechtsextreme Raumnahme zu setzen. Gerade in ländlicheren Regionen sind diese Feste (für Jugendliche) wichtig, um sich gegen rechtsextreme Strukturen zu wehren und Orte der vielfältigen Begegnung und kritischen Diskussion zu schaffen. Einige dieser Festivals stellen wir euch hier vor:

“Mut gegen Rechts”-Festival macht Spuren des Kolonialismus sichtbar 

Mit Vorträgen, postkolonialen Stadtrundgängen und guter Musik machen die Festivalmacher:innen von „Mut gegen Rechts“ in Ludwigsburg gemeinsam mit Selbstorganisationen Schwarzer und migrantischer Menschen die Spuren der kolonialen Vergangenheit sichtbar. Featuring: Mia Morgan und Amewu!

Wo: Ludwigsburg, Baden-Württemberg

Wann: 9. Juli 2022

Mehr Infos: www.mutgegenrechts.org/festival/programm-2022/

 

“Fest der Vielen” in Duisburg – gegen Verdrängung und rassistische Diskriminierung

Duisburg Hochfeld ist ein ehemaliger Arbeiter:innenstadtteil. Im Zuge des Niedergangs der Schwerindustrie zog fast die Hälfte der Bevölkerung weg, viele wurden arbeitslos. Derzeit leben viele ärmere Menschen und größere Familien in Hochfeld. Gleichzeitig ziehen viele besserverdienende und künstlerisch aktive Menschen her. Ärmere und migrantisierte Menschen, insbesondere Rom:nja werden zunehmend verdrängt, ihre Unterkünfte zwangsgeräumt und diskriminiert. Mit einem dreitägigen Programm unter dem Motto „Umkämpftes Stadtquartier, geteilte Geschichten“ laden die Organisator:innen die Stadtgesellschaft ein, kritisch und solidarisch über soziale Gerechtigkeit und kulturelle Teilhabe zu diskutieren. Außerdem: Umsonst und draußen!

Wann: 19.-21. August 2022

Wo: Duisburg, Nordrhein-Westfalen

Mehr Infos: www.sgdv.org/fest-der-vielen/

 

“Aufstehen gegen Rassismus”-Festival in der Lüneburger Heide

In der Lüneburger Heide sind aktive rechtsextreme Strukturen umtriebig. Aktivist:innen der Identitären Bewegung und völkischen Siedler:innen stehen teils im Kontakt zu lokalen AfDler:innen. Die Aktiven von “Uelzen bleibt bunt e.V.” informieren bei ihrem Festival über rechte Strukturen im Landkreis. Mit Infoständen und Musik zeigen sie, dass es auch in der Heide viele Menschen gibt, denen Weltoffenheit, Vielfalt und Solidarität wichtig sind.

Wann: 27. August 2022

Wo: Uelzen, Niedersachsen

Mehr Infos: folgen

 

“United We Stand”-Festival gegen Rassismus von Jugendlichen für Jugendliche

Das Festival “United We Stand” der Falken Bremerhaven setzt ein klares Zeichen gegen Rassismus und Rechtsextremismus. Bei Workshops bekommen Jugendliche, für die die Themen neu sind, einen ersten Einstieg in die Themen Rassismus und Antisemitismus. An verschiedenen Stationen einer Ausstellung und auf einer Diskussionswand sind die Besucher:innen eingeladen, ihre Fragen, Gedanken und Ergebnisse zur Auseinandersetzung mit Rassismus sichtbar zu machen. Perfekte Ergänzung: Konzerte!

Wann: 3. September 2022

Wo: Bremerhaven, Bremen

Mehr Infos: folgen

 

Das “Vestival”: gemeinsam stark gegen rechtsextreme Raumergreifung

Im Vogtland und speziell in Plauen sind Rechtsextreme wie die neonazistische Partei der III. Weg aktiv. Unter dem Motto „Für mehr Krach in der Provinz“ wehren sich junge Engagierte gegen die rechtsextreme Raumnahme und organisieren das „Vestival“. Mit Musik, Diskussionen und der Vernetzung lokal Engagierter wollen sie Menschenverachtung etwas entgegen setzen und Handlungsfähigkeit im Umgang mit demokratiefeindlichen Bestrebungen stärken.

Wann: 10. September 2022

Wo: Plauen, Sachsen

Mehr Infos: www.facebook.com/events/643764656709369

 

Festival im Rheinland: Jugendliche haben keinen Bock auf Nazis

Jugendliche aus der kleinen rheinland-pfälzischen Stadt Kusel setzen, unterstützt von Sozialarbeiter:innen des örtlichen Jugendzentrums, bei einem „Kein Bock auf Nazis“-Festival ein Zeichen gegen Ausgrenzung – mit Infoständen, Kindertheater und Vorträgen über Bedrohungen durch die rechtsextreme Szene.

Wann: 9./10. September 2022

Wo: Thallichtenberg, Rheinland-Pfalz

Mehr Infos: folgen

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