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Workshopangebot bundesweit: „Hate Speech entgegentreten“

Warum sind Hate Speech und menschenfeindliche Handlungen im Netz ein Problem? Und für wen? Wie kann ich Gegenrede einbringen und in welchen Situationen lohnt sich das überhaupt? Dieses Wissen geben nun über 40 ehrenamtliche Trainer_innen im Rahmen von Workshops an Schüler_innen und junge Erwachsene weiter – zum Beispiel an Schulen, Berufsschulen, bei Fortbildungen oder in Jugendfreizeiteinrichtungen.

Die Trainings, die zwischen 90 Minuten und einen ganzen Tag dauern können, setzen auf Information und auf die Sensibilisierung und Stärkung junger Menschen. Sie lernen dabei Strategien für den Umgang mit Hass, Rassismus und Diskriminierung im Internet kennen. Christina Dinar vom Projekt dehate hat das Workshop-Angebot pädagogisch konzipiert. Sie berichtet von ihrer Erfahrung aus dutzenden Seminaren und Vorträgen: „Die Workshops haben immer eine Ermutigungsfunktion. Viele Menschen wissen eigentlich genau, wie sie auf Hass und Abwertung reagieren können – sie müssen sich das nur noch einmal vor Augen führen.“

Die Amadeu Antonio Stiftung beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Hate Speech – und insbesondere mit Strategien, mit denen sich Hass und Menschenverachtung effektiv kontern lassen. Spätestens seit Inkrafttreten des NetzDG ist das Thema Hate Speech in aller Munde. Dabei haben Hassrede und die Mobilisierung von Feindschaft gegen Gruppen schon seit 2014 eine neue Dimension erreicht. Eine Folge ist, dass sich demokratische Akteure und Angehörige benachteiligter Gruppen immer öfter aus Diskussionen zurückziehen, um nicht länger Aggressivität und Gewaltandrohungen ausgesetzt zu sein.

Kein Wunder, dass die Stiftung seit mindestens zwei Jahren mit Anfragen für Workshops und Fortbildungsveranstaltungen förmlich überrannt wird: „Uns erreichten mehr Anfragen, als wir überhaupt bedienen können. Deshalb haben wir das Train-the-Trainer-Fortbildungsprogramm entwickelt“, erzählt Simone Rafael, Chefredakteurin von Belltower.news. Sie betreut das Programm inhaltlich. „Wir machen damit junge, ehrenamtlich arbeitende Menschen zu Expert_innen für Digitalkompetenz und Gegenrede.“

Inzwischen vermitteln über 40 Trainer_innen in fast allen Bundesländern das Workshop-Konzept, das von den pädagogischen Fachkräften der Stiftung erarbeitet wurde, an junge Menschen im schulischen und außerschulischen Kontext. Die werden als Ergebnis der Workshops in die Lage versetzt, eine begründete Haltung zu entwickeln, die sich positiv auf Menschenrechte und Gleichwertigkeit bezieht. Sie werden mit Argumenten, Tools und Wissen ausgestattet, um sich kompetent und sicher an der demokratischen Debatte zu beteiligen. So können sie auch eine positive Veränderung ihrer digitalen und analogen Lebenswirklichkeit herbeiführen.

Inhalte sind dabei etwa:

  • Was ist Hate Speech? Warum sind menschenfeindliche Haltungen im Netz ein Problem? Und für wen?
  • Grundlagen von Rechtsextremismus im Netz: Codes und Symbole erkennen
  • Medienbildung und Handlungsoptionen:
    Wie und woran erkenne ich strafbare Inhalte?
    Woran erkenne ich ein Gerücht, eine Falschmeldung und Desinformation im Netz?
    Wie überprüfe ich Quellen oder finde ich Urheberschaften? Wie decodiere ich Bilder und Nachrichten?
  • Wie lässt sich Gegenrede einbringen und effektiv gegen Hate Speech vorgehen?

Sie möchten einen Workshop in Ihrer Einrichtung durchführen? Oder wünschen sich weitere Informationen? Dann melden Sie sich, wir beraten Sie gern:

„Civic.net – Aktiv gegen Hass im Netz“
oliver.saal@amadeu-antonio-stiftung.de | 030-240 886 25 | www.amadeu-antonio-stiftung.de

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Civic.net

Digitale Stärkung der Berliner Zivilgesellschaft gegen Hass im Netz

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