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Die AfD und die Öffentlichkeit

Die AfD und die Öffentlichkeit

Das Verhältnis der AfD zu den klassischen Medien ist ambivalent: Einerseits lehnt sie die Medien als „Lügenpresse“, „Lückenpresse“ oder „Pinocchio-Presse“ ab und fühlt sich von ihnen unfair behandelt. Heftige Kritik übt sie am öffentlich-rechtlichen Rundfunk, dieser sei laut Bundestagswahlprogramm zwangsfinanziert und undemokratisch. Auf der anderen Seite schafft es kaum eine Partei, die eigenen Themen in derart hoher Frequenz zu platzieren, insbesondere in den öffentlich-rechtlichen Sendern. Die AfD verfolgt dabei erfolgreich eine klare Kommunikationsstrategie: „Provokation – Zurücknahme – erneute Provokation“, die ihr eine möglichst starke Präsenz in den Medien sichert.
 

Papier zur Kommunikationsstrategie der AfD

In einem an die Öffentlichkeit gelangten Strategiepapier aus dem Jahr 2017 legt die AfD offen, dass es ihr in ihrer Kommunikation nach außen nicht um eine fundierte thematische Auseinandersetzung geht: „Es ist wichtiger, den Finger in die Wunde der Altparteien zu legen, als sich in einer Expertendiskussion um Lösungsvorschläge zu verheddern. […] Konzentration auf Eingängiges geht vor Vollständigkeit, harte und provokante Slogans sind wichtiger als lange, um Differenzierung bemühte Sätze, die es allen recht machen wollen“. Die AfD setzt Tabubrüche also gezielt ein und kalkuliert mit der Aufmerksamkeit, die sie dadurch erlangt. So heißt es: „Die AfD muss […] ganz bewusst und ganz gezielt immer wieder politisch inkorrekt sein“.

Zugleich hat sich in den vergangenen Jahren insbesondere online eine stetig wachsende Medienlandschaft entwickelt, die eine eigene rechte Teilöffentlichkeit enthält. Hier werden gesellschaftliche Themen in einer stark verzerrten Perspektive diskutiert. Die vermeintlich omnipräsente Bedrohung durch „die Fremden“ wird mit verschwörungstheoretischen Erzählungen vermengt.

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Interview

10 Jahre AfD: „Heimatschutz” statt Klimakrise

In den letzten zehn Jahren hat sich die Meinung der AfD zur Klimakrise gewandelt. An den menschengemachten Klimawandel glauben die Rechtsradikalen aber immer noch nicht, dennoch versuchen sie das Thema für sich zu instrumentalisieren, Wie genau sich das äußert, darüber haben wir mit Janine Patz und Axel Salheiser gesprochen.

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10 Jahre Antisemitismus

Die AfD behauptet von sich selbst, Garantin jüdischen Lebens in Deutschland zu sein. Die Realität sieht anders aus. Regelmäßig fallen AfD-Vertreter*innen durch Antisemitismus auf. Jüdische Verbände warnen schon lange.

Skandalisierung Gauland
Interview

„Überforderte Atemlosigkeit“- Interview mit Alice Lanzke

Alice Lanzke ist freie Journalistin, Referentin und Lektorin. Bei den Neuen deutschen Medienmachern setzt sie sich für eine diversere Berichterstattung in deutschen Redaktionen ein. Ihre Themenschwerpunkte sind Migration, rassismuskritischer und diskriminierungssensibler Sprachgebrauch, Hate Speech in Sozialen Netzwerken sowie rechtspopulistische/rechtsradikale Kommunikationsstrategien. Mir ihr haben wir über die Kommunikation der AfD gesprochen.

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