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„Wiedersehen mit Brundibar“. Ein Film jenseits von Gedenkritualen

Ausschnitt aus dem Film "Wiedersehen in Brundibar". Mit freundlicher Genehmigung des Wilder Süden Filmverleihs

Holocaust? Nicht schon wieder, das war in der Schule schon oft genug Thema! Das ist in etwa die erste Reaktion von Annika, Ikra und David, Mitglieder der Jugendtheatergruppe der Berliner Schaubühne. Als die Jugendlichen nach Theresienstadt reisen, geraten sie dort aber doch langsam in den Sog der Geschichte, die sie bisher so herzlich wenig interessierte.

Wie kann man – jenseits von Gedenkritualen und Betroffenheitszwang – Jugendliche zu einer Auseinandersetzung mit dem Holocaust bringen? Diese Frage stellte sich auch der Filmemacher Douglas Wolfsperger. Seine Antwort darauf kann man sich in seinen neuem Film „Wiedersehen mit Brundibar“ anschauen. Ausgangspunkt des Films bildet das namensgebende Opernstück des tschechischen Komponisten Hans Krása, der 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wurde. Sein Stück „Brundibar“ wurde dort mehrmals von den Kindern des Lagers aufgeführt. Fast immer dabei war Greta Klingsberg. Sie ist die einzige Überlebende der Originalbesetzung, alle anderen kamen in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten ums Leben.

Douglas Wolfsperger lässt Greta Klingsberg in seinem Film auf die Jugendtheatergruppe der Berliner Schaubühne treffen, die gerade die Oper von Krása einproben. Gemeinsam fahren sie in das ehemalige Konzentrationslager nach Terezín. Die Begegnung mit Greta Klingsberg ist für die Jugendlichen ein Schritt in die Vergangenheit. Jenseits von Papier- und Schulwissen erschließt sich für sie plötzlich ein Thema, für das sie sich in der Schule nie wirklich interessiert haben. Greta Klingsberg nimmt den Jugendlichen die Scheu vor Auseinandersetzung mit den Schrecken der Vergangenheit. Schnell wird klar, dass sie mehr verbindet, als den Jugendlichen bewusst war.

Die nächste Aufführung  des Films findet am 19. März um 18 Uhr und am 22. März um 11 Uhr im Berliner Bundesplatzkino statt. Am 19. März wird auch das Team anwesend sein und sich nach der Vorführung den Fragen aus dem Publikum stellen.

Trotz der zahlreichen guten Kritiken sind die Gesamtkosten des Films bis heute nicht abgedeckt. Dabei gestaltete sich die Finanzierung des Films von Anfang an schwer. Von Seiten der Filmförderung hieß es häufig nur lapidar, dass über den Holocaust schon alles erzählt sei. Um den Film auch weiter in ausgesuchten Kinos aufführen zu können, werden Spenden gesammelt.

Die Amadeu Antonio Stiftung unterstützt „Wiedersehen mit Brundibar“.

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