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„Uns ist wichtiger, dass Menschen geschützt sind“ – Newsletter Dezember 2019

"Uns ist wichtiger, dass Menschen geschützt sind" - Newsletter Dezember 2019 der Amadeu Antonio Stiftung

In eigener Sache

Liebe Leserinnen und Leser,

2019 zeigte sich der Rechtsextremismus in all seinen Ausformungen. Er manifestierte sich in Stammtischparolen in der Kneipe und Hetze im Netz, die sich immer häufiger organisiert gegen entschiedene Demokraten richtet. Das Jahr war aber auch geprägt von Wahlkämpfen mit tausenden Veranstaltungen, auf denen Stimmungen herrschten und Dinge gesagt wurden, die mit demokratischer Kultur nicht vereinbar sind. Die AfD hat die Diskurse vergiftet. Statt politischer Programme verbreitet sie Aggressionen gegen ihre erklärten Feinde. Das trifft ihre politischen Gegner, Journalisten oder eben jene Gruppen, die sie nicht als Teil von Deutschland sehen will. Und aus Worten wurden Taten: Mit dem Mord an Walter Lübcke in Wolfhagen und Jana L. und Kevin S. in Halle fand der rechtsextreme Terror einen furchtbaren Höhepunkt.

Die schrecklichen Morde machen uns sprachlos. Aber als Antwort auf die hasserfüllten Wahlkämpfe haben wir gemeinsam mit zahlreichen Initiativen Marktplätze zu Orten des demokratischen Miteinanders gemacht. Menschen kamen zusammen. Sie diskutierten in Gesprächsrunden und beim gemeinsamen Frühstück auf dem Marktplatz. Auch Theaterstücke und Konzerte standen auf dem Programm, und machten klar: Hier ist kein Platz für Menschenfeindlichkeit.

Wir haben unglaublich viele und tolle Förderanträge von Projekten vor Ort bekommen. Mehr als 150 konnten wir dieses Jahr schon fördern. Darunter war auch das Friedensfest in Ostritz, das mit seiner Ausstrahlung dazu geführt hat, diesen Ort nicht zum Schauplatz der größten Rechtsrockveranstaltung in Deutschland werden zu lassen.

Mit einer Reihe zweckungebundener Spenden konnten wir auch unsere Handreichung "Demokratie in Gefahr" über den Umgang mit der AfD veröffentlichen. Seit ihrem Erscheinen können wir uns vor Bestellungen kaum noch retten. Der Bedarf, sich zu informieren und praktische Ratschläge zu bekommen, ist überall sehr groß.

Nach dem Terroranschlag von Halle gilt unser Mitgefühl den Opfern und ihren Angehörigen. So gut es ging haben wir die Menschen, die in der Synagoge ausharrten, nach der traumatischen Erfahrung unterstützt. Außerdem konnten wir mit dem Opferfonds CURA den Kiezdöner in Halle unterstützen, in dem ein Mensch erschossen wurde. Der Inhaber hat mit den schweren Folgen dieser Tat zu kämpfen.

Dieses Jahr war so voller Ereignisse, dass die Amadeu Antonio Stiftung ihren 20. Geburtstag vergessen hat. Nein, wir haben ihn nicht wirklich vergessen, aber die geplante Feier hatte keinen Platz, es war einfach zu viel zu tun in diesem viel zu vollen Jahr. Außerdem dachten wir, er kostet zu viel Zeit und auch Geld. Das stecken wir dann doch lieber in die Projekte, die wir fördern.

Was, angesichts dieser Ereignisse, ist da eine Feier zum 20. Jahrestag? Vielleicht holen wir es nach. Vielleicht brauchen auch wir solche Symbole und einen Grund zum Feiern, gerade in diesen Zeiten. Im Moment jedoch ist es uns viel, viel wichtiger, Spenden dafür zu sammeln, dass Menschen geschützt sind, dass sie gegen Menschenfeindlichkeit arbeiten können und dass sie alle wissen: Sie sind nicht allein.

Herzliche Grüße,

Ihre Anetta Kahane

Anetta Kahane. Foto: © Peter van Heesen

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Im Sommer 2016 betritt der Bundeswehr-Oberleutnant Franco A. die Tiefgarage eines Bürogebäudes in Berlin. Er fotografiert die Kennzeichen der geparkten…

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Redaktionsschluss: 5. Dezember 2019

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Redaktion: Franziska Schindler, Timo Reinfrank (verantwortlich)
Mitarbeit: Anetta Kahane, Robert Lüdecke, Lorenz Blumenthaler

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