Weiter zum Inhalt

Amadeu Antonio Preis

Amadeu Antonio Preis

Preisträger*innen, Nominierte, Festredner*innen des AAP23

Anlässlich des 25. Todestags von Amadeu Antonio 2015 erstmalig vergeben, würdigt der Amadeu Antonio Preis alle zwei Jahre Künstler*innen und -Gruppen aus den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Theater und Musik. Er zeichnet Werke aus, die sich mit Rassismus und anderen Formen von Diskriminierung auseinandersetzen sowie für Menschenrechte und Diversität eintreten. Der Preis erinnert an Amadeu Antonio, seinen gewaltsamen Tod und an die vielen weiteren Opfer rassistischer und rechter Gewalt in Deutschland.
 

Der Amadeu Antonio Preis wird ausgelobt von der Stadt Eberswalde und der Amadeu Antonio Stiftung. Unsere wechselnde Fachjury nominiert bis zu zehn Einreichungen. Die Preisverleihung findet am 18.11.2025 in Eberswalde statt - Anmeldungen sind ab jetzt möglich. Die nächste Ausschreibung findet 2027 statt.

Preisverleihung
18. November 2025
18:00 Einlass - 18:30 Beginn
Bürgerbildungszentrum Amadeu Antonio
Puschkinstraße 13, 16225 Eberswalde

Teilnahme nur mit Anmeldung.

 

Information in English

Der Amadeu Antonio Preis 2025

Der Amadeu Antonio Preis wird von der Amadeu Antonio Stiftung und der Stadt Eberswalde ausgerichtet und verliehen. Anlässlich des 35. Todestags von Amadeu Antonio werden am 18. November 2025 in Eberswalde Projekte gewürdigt, die sich mit Rassismus auseinandersetzen und für Menschenrechte und Diversität eintreten. Eine Jury entscheidet über den mit 3.000 Euro dotierten Hauptpreis und zwei weitere mit je 1.000 Euro dotierte Preise.


2025 wurde der Amadeu Antonio Preis inhaltlich neu konzipiert: Der Preis, der bisher Künstler*innen und ihre Arbeiten würdigte, die sich mit Rassismus auseinandersetzen, erweitert nun den Blick auf dieses Thema: Er zeichnet Projekte aus, die sich künstlerisch oder soziokulturell mit Rassismus auseinandersetzen – insbesondere an der Schnittstelle von politischer und kultureller Bildung. Neu in diesem Jahr ist zudem, dass der Wirkungsmittelpunkt der Projekte gezielt auf Ostdeutschland außerhalb der Großstädte ausgerichtet ist.


Ob Theaterprojekte, in denen Jugendliche ihre Erfahrungen mit Rassismus auf die Bühne bringen, oder eine von Migrant*innen selbstorganisierte Party-Reihe, die gezielt gegen den Ausschluss von durch Rassismus betroffenen Menschen aus öffentlichen Räumen kämpft – der Preis macht sichtbar, wie vielfältig und kreativ antirassistisches Engagement sein kann.

Teilnahme nur mit Anmeldung.

Die Nominierten 2025

Nominiert für den Amadeu Antonio Preis 2025 sind folgende Projekte:

Aktionswoche und Festival für ein weltoffenes Werder
Das Aktionsbündnis Weltoffenes Werder besteht seit 2017 als ein unabhängiger und überparteilicher Zusammenschluss von Vertreter*innen zivilgesellschaftlicher Initiativen, der evangelischen Kirche, Kultur- und Bildungseinrichtungen, Politik, Unternehmen, Künstler*innen und Einzelpersonen. Das Bündnis tritt für eine offene, demokratische und solidarische Stadt und Gesellschaft ein.

Dessau Afro Festival
Die Dessau Afro Community ist eine selbstorganisierte Gruppe, die 2018 gegründet wurdeund jährlich das Afro Festival organisiert. Ziel ist es die Menschen zu vereinen und gegen alle Formen von Rassismus und Diskriminierung zu kämpfen.

Hand in Hand für Demokratie
Die Aktionsgruppe Bunte Prignitz steht mit ihrem Projekt für Demokratie und bunte Vielfalt. Gemeinsam setzen sie sich mittels Aktionen und Kundgebungen gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus ein. Ihre groß angelegten, bunten Demonstrationen im Herzen Perlebergs haben für Aufmerksamkeit gesorgt und gezeigt: Hass und rechte Hetze haben keinen Platz!

Integration durch Sport
Das Projekt Integration durch Sport vom Hopesport e.V. fördert seit 2021 in Eberswalde den Zusammenhalt zwischen Menschen aus über 15 Nationen. Durch Sport, kulturelle Aktivitäten und soziale Unterstützung schaffen sie Begegnungen, bauen Vorurteile ab und stärken Freundschaft, Respekt und Integration in einer vielfältigen Gemeinschaft.

LANTERN
Lantern ist ein postmigrantischer Verein für kulturelle Bildung, politische Unterstützung und gesellschaftliche Teilhabe. Durch kreative kulturelle, soziale und politische Aktivitäten schaffen sie Begegnungen zwischen Menschen verschiedener Herkunft, bauen kulturelle Brücken zwischen Nationen und fördern Dialog, Solidarität und gegenseitiges Verständnis.

MigraConnect
MigraConnect stärkt Flüchtlinge und Migranten in Gotha durch partizipative Kunst. In Workshops, die Theater, Tanz, Musik und Geschichten kombinieren, erkunden die Teilnehmer ihre kulturellen Wurzeln und gestalten gemeinsam eine öffentliche Aufführung. Das Projekt stärkt das Selbstbewusstsein, fördert die Menschenrechte, bekämpft Rassismus, fördert Solidarität und macht kulturelle Vielfalt in einer Region sichtbar, die oft von Rassismus und Ausgrenzung geprägt ist.

SISTERS* - Gemeinsam stark! Mädchen und junge Frauen des sächsichen Lands im Fokus
Das Projekt SISTERS* richtet sich an Mädchen und junge Frauen of Color in ländlichen Regionen Sachsens, die Diskriminierung erfahren. Ziel ist Empowerment, Selbstbestimmung und Sichtbarmachung ihrer Stimmen. Über drei Jahre entstehen Podcastfolgen, in denen sie Themen setzen, Medienkompetenzen erlernen und künstlerisch arbeiten. Kooperationen mit Künstler*innen of Color und Mitbestimmung stärken Partizipation.

Was wir gesehen haben und was wir dazu denken –  Antirassistisches Jugendkino Torgau Nordwest
Die Gruppe junger Rom:nja aus Torgau, hat ein Jahr lang zusammen Filme geschaut. Es ging um Rassismus und Ungerechtigkeit, aber auch um vieles mehr. Sie erleben Rassismus und fragen sich, wie sie damit umgehen sollen. Bei den Filmabenden kommen sie zusammen, tauschen sich über die Filme aus, zeigen mit Texten und Standbildern, was sie zu den Filmen denken und was sie mitnehmen und weitergeben wollen.

We'll come United Caravan Camp
Das Projekt war Teil der We'll come United Karawane für Bewegungsfreiheit und organisierte mit Aktivist*innen aus Leipzig, Dresden, Grimma und Borna ein dreitägiges Camp in Grimma für die Karawane. Dort kamen die Aktivist*innen und Geflüchtete aus umliegenden Lagern zusammen, aßen, feierten, diskutierten und brachen dann zu politischen Aktionen in Dresden, Leipzig und Eisenhüttenstadt auf. Das Camp war eine wichtiger Ort der Erholung und der internationalen Freund*innenschaft.

Teilnahme

Wer kann sich für den Amadeu Antonio Preis bewerben?

  • Der Preis richtet sich an Künstler*innen, Personen und Initiativen mit Lebens- oder Wirkungsmittelpunkt in Ostdeutschland, die sich künstlerisch oder soziokulturell mit Rassismus auseinandersetzen – insbesondere an der Schnittstelle von politischer und kultureller Bildung.
  • Der Fokus liegt auf antirassistischem Engagement außerhalb von Großstädten.
  • Einzelpersonen und Gruppen können sich mit einem ihrer Projekte/Werke bewerben.
  • Die eingereichten Arbeiten und Projekte sollten nicht älter als 2 Jahre und zum Zeitpunkt der Bewerbung abgeschlossen sein.
  • Bewerbungen in deutscher oder englischer Sprache sind willkommen.

Fiktive Beispiele für künstlerische Arbeit/soziokulturelles Engagement:

  • ein Theaterprojekt, in dem von Rassismus betroffene Jugendliche ihre Lebensrealitäten kreativ bearbeiten und auf die Bühne bringen
  • ein interkultureller Chor, der bei seinen Auftritten auch über strukturellen Rassismus aufklärt
  • eine von Migrant*innen gegründete und selbstorganisierte Party-Reihe, die gezielt gegen den Ausschluss von rassifizierten Menschen aus öffentlichen Räumen kämpft

Wie bewerbe ich mich für den Amadeu Antonio Preis?

  • Die Ausschreibung erfolgte vom 10. September bis 10. Oktober 2025
  • Personen und Initiativen können sich selbst bewerben oder andere nominieren.
  • Bewerbungen per E-Mail oder Post können nicht berücksichtigt werden.
  • Eine Jury wird über die Preisträger*innen entscheiden. 
  • Die Preisverleihung findet am 18.11.2025 gemeinsam mit dem Bürgermeister der Stadt Eberswalde im Bürgerbildungszentrum Amadeu Antonio statt.

Die Kriterien

Auseinandersetzung mit Rassismus

  • Das Projekt oder die Initiative setzt sich explizit, kritisch und differenziert mit Rassismus auseinander.
  • Die Arbeit beleuchtet strukturelle, institutionelle oder gesellschaftliche Formen von Rassismus, insbesondere im ostdeutschen Kontext.
  • Die Initiative stellt sicher, dass es keinerlei Barrieren für vielfältiges und partizipatives Arbeiten in Bezug auf Rassismus, Antisemitismus und andere Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit gibt.
  • Es muss ein explizit demokratieförderndes Engagement zu erkennen sein.

Kulturelle oder politische Bildung

  • Die Beiträge der Initiativen oder Einzelpersonen tragen zur Stärkung politischer oder kultureller Bildung im Umgang mit Rassismus bei. Sie vermitteln Wissen, empowern von Rassismus betroffene Menschen und regen zur Reflexion über Diskriminierung und gesellschaftliche Machtverhältnisse an.

Bezug zu Ostdeutschland

  • Das Projekt adressiert gezielt ostdeutsche Realitäten, Herausforderungen und Perspektiven.
  • Lebens- oder Wirkungsmittelpunkt der Bewerber*innen liegt in Ostdeutschland.

Unsicher, ob dein Projekt zum Amadeu Antonio Preis passt?

  • Kein Problem – bewirb dich einfach! Wir haben die Bewerbung bewusst niedrigschwellig gestaltet. Unsere Jury prüft für dich, ob die Kriterien erfüllt sind.
    Wir freuen uns auf deine Einreichung!

Jury

Die diesjährige Jury besteht aus:

  • Doreen Denstädt
  • Fatuma Musa Afrah
  • Jone Munjunga
  • Mariia Kryvokhyzhyna
  • Patrice Poutrus
  • Rafid Kabir
  • Tahera Ameer

Darum gibt es den Amadeu Antonio Preis

Amadeu Antonio wurde im November 1990 in Eberswalde von Rechtsextremen so sehr mit einem Baseballschläger traktiert, dass er zwei Wochen später seinen Verletzungen im Krankenhaus erlag. Sein Sohn, Amadeu Antonio Jr., hat seinen Vater nie kennengelernt. Er kam wenige Wochen nach dem Tod Amadeu Antonios zur Welt.

 

Der angolanische Vertragsarbeiter Amadeu Antonio war eines der ersten Opfer rassistischer Gewalt nach der deutschen Wiedervereinigung. In Gedenken an Amadeu Antonio und an alle Todesopfer rechtsextremer Gewalt, zeichnet der Preis Künstler:innen aus, die sich mit ihrem Werk gegen Rassismus und Diskriminierung engagieren.

Rückblick

Amadeu Antonio Preis 2023

Amadeu Antonio Preis 2021

Amadeu Antonio Preis 2019

News

Amadeu Antonio Preis 2025
Ausschreibung

Jetzt bewerben: Amadeu Antonio Preis 2025 mit neuer Ausrichtung gestartet

Die Ausschreibung für den Amadeu Antonio Preis 2025 ist gestartet: Am 18. November 2025 werden in Eberswalde Projekte gewürdigt, die sich mit Rassismus auseinandersetzen und für Menschenrechte und Diversität eintreten. Eine Jury entscheidet über den mit 3.000 Euro dotierten Hauptpreis und zwei weitere mit je 1.000 Euro dotierte Preise.

PXL_20231118_185006447.MP

Die Gewinner des Amadeu Antonio Preis 2023

Der Amadeu Antonio Preis würdigt alle zwei Jahre Künstler*innen und -Gruppen aus den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Theater und Musik. In diesem Jahr wurden 347 Werke für den Preis eingereicht. Wir stellen die sechs Nominierten vor. Verliehen wird der Preis am 18. November in Eberswalde. Wir laden Sie herzlich ein zu kommen!

Die Veranstalter*innen

Die Stadt Eberswalde engagiert sich für die Würdigung von Amadeu Antonio und die Auseinandersetzung mit dessen gewaltsamen Tod sowie für den kritischen Umgang mit alltäglichem Rassismus. Als Form der Erinnerungsarbeit und rassismuskritischen Bildung in Kitas und Schulen hat die Stadt den Amadeu Antonio-Tag als Projekttag im Bürgerbildungszentrum etabliert. Sie fördert die Entwicklung entsprechender Unterrichtsmodule sowie Zeitzeug*innenprojekte, antirassistische Bildungsmaterialien und Fortbildungen für Kita-Mitarbeiter:innen und Lehrkräfte.

Die Amadeu Antonio Stiftung gründete sich 1998, um eine demokratische Zivilgesellschaft zu stärken, die sich konsequent gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus wendet. Deutschlandweit hat sie seitdem über 1.200 Initiativen in den Bereichen demokratische Jugendkultur, Schule, Opferschutz und Opferhilfe, Erinnerungs- und Willkommenskultur unterstützt.

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) unterstützt den Amadeu Antonio Preis als Medienpartner*in.

Projekte für Demokratisches Handeln

MUT_16_9

Mut gegen rechte Gewalt

Die Aktion ermutigt zu mehr Zivilcourage und leistet Initiativen unbürokratische Hilfe gegen Rechtsextremismus

Fotograf

Kinder- und Menschenrechte

Kinder- & Menschenrechte und der Schutz schwacher Gruppen sind das Kernelement einer demokratischen Gesellschaft.

KeinOrt_Beitragsbild_16_9_2

Kein Ort für Neonazis

Die Kampagne vereint demokratische Kräfte in einer großen Bewegung gegen Rechtsextremismus.

Rassismus Tötet 16:9

Opferfonds CURA

Finanzielle Hilfe für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt

Bleib informiert!

Melde dich jetzt zum Newsletter an und verpasse keine unserer nächsten Publikationen!

Schön, dass du dich für unsere Publikation interessierst! In unserem monatlichen Newsletter erhältst du spannende Einblicke in den Alltag demokratischer Zivilgesellschaft und in unsere Arbeit.
Publikation bestellen Direkt zum PDF