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Amadeu Antonio Preis 2023

Amadeu Antonio Preis 2023

Preisträger*innen, Nominierte, Festredner*innen des AAP23

Anlässlich des 25. Todestags von Amadeu Antonio 2015 erstmalig vergeben, würdigt der Amadeu Antonio Preis alle zwei Jahre Künstler*innen und -Gruppen aus den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Theater und Musik. Er zeichnet Werke aus, die sich mit Rassismus und anderen Formen von Diskriminierung auseinandersetzen sowie für Menschenrechte und Diversität eintreten. Der Preis erinnert an Amadeu Antonio, seinen gewaltsamen Tod und an die vielen weiteren Opfer rassistischer und rechter Gewalt in Deutschland.
 

Der Amadeu Antonio Preis wird ausgelobt von der Stadt Eberswalde und der Amadeu Antonio Stiftung. Unsere wechselnde Fachjury nominiert bis zu zehn Einreichungen.

Der Amadeu Antonio Preis 2023

  • Im Jahr 2023 wurden 347 Werke für den Preis eingereicht. Der Hauptpreis ging an Nnenna Onuoha. Mit zwei weiteren Preisen wurden Maroula Blades und David Blum ausgezeichnet. Desweiteren waren Ayala Shoshana Guy, Nguyen Anh Tu Pham und Tuğsal Moğul für den Amadeu Antonio Preis 2023 nominiert. Der Lars Day Preis ging 2023 an VITSCHE.
  • Für die Jury 2023 konnten wir Juliane Bischoff (Kuratorin / künstlerische Leitung Klosterruine Berlin), Michael Küppers-Adebisi (Künstler und Kulturmanager / AFROTAK TV cyberNomads), Shelly Kupferberg (Autorin, Journalistin und Moderatorin / rbb Kultur) und Havîn Al-Sîndy (Künstlerin / Professur für Kollaborative Praxis an der HBK Braunschweig) gewinnen.

Grußwort

„Ich danke den Nominierten für ihr kreatives Engagement und ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern zu dieser Auszeichung. Bleiben Sie stark, machen Sie weiter, halten Sie zusammen… wir alle brauchen einander!“ – Ministerin Dr. Manja Schüle

 

Nnenna Onuoha

Nnenna Onuohas Film „Rosenfelde“ verknüpft das heutige Schloss Friedrichsfelde, im Herzen des Berliner Tierparks, mit der Deutschen Kolonialvergangenheit. Mit Ihrem Film erzählt die Künstlerin exemplarisch eine sowohl in Deutschland als auch in Ghana unterrepräsentierte Geschichte, die in den Betrachter*innen visuell und inhaltlich lange nachhallt. „Rosenfelde“ ist ein herausragendes Beispiel, wie eine engagierte Recherche in ein eigenständiges Kunstwerk übersetzt wird und dazu eine tiefe Relevanz für unsere Zeit entfaltet.

Maroula Blades

Maroula Blades Arbeit spannt einem Bogen zwischen persönlicher und kollektiver Verletzlichkeit und Stärke. Mit ihrem Werk hat sie einen vielschichtigen Komplex geschaffen, den sie kontinuierlich auf höchstem Niveau erweitert. Wenn es die eigenständige Kunst von Maroula Blades nicht gäbe, würde es an Tiefe, Orientierung und Menschlichkeit fehlen – und nicht zuletzt aber an Worten und Bildern.

 

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David Blum

Blums Roman ist damit ein doppeltes Zeitzeugnis, von der Nachwendezeit und der Geschichte des Sinto-Boxers Johann Wilhelm „Rukeli“ Trollmann. Aus einer ungewöhnlichen Erzählerperspektive (der Ich-Erzähler berichtet aus dem Jenseits) entwickelt Blum eine dichte, bedrückende und äusserst spannende Geschichte, die auch von Hoffnung und Liebe erzählt. Kollektorgang entwickelt einen Sog, dem auch nicht-jugendliche Leser*innen kaum entkommen können.

 

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Tuğsal Moğul

Tuğsal Moğul hat für sein Theaterstück „AND NOW HANAU“ über zwei Jahre hinweg mit Opferangehörigen des rassistischen Anschlags von Hanau gesprochen. Er entwickelte eine theatrale Form, die sowohl die Angehörigen zu Wort kommen lässt, als auch ein wichtiger Beitrag zu den offenen Fragen um den Terroranschlag ist. Damit ist das Stück auch die Forderung nach einer lückenlosen Aufklärung. 

 

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Nguyen Anh Tu Pham

Nguyen Anh Tu Phams Video „Soapy Faggy“ bildet die erste queere Erinnerung des Künstlers nach und verknüpft diese mit Fantasien und Familienanekdoten. Mit Humor und Absurdität weist er damit auch auf die Rolle von Massenmedien hin, die immer wieder Stereotype über die LGBTQIA+-Community erzeugen und bestätigen.

 

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Ayala Shoshana Guy

Ayala Shoshana Guy erzählt in ihrem Film „I will take your shadow“ anhand der Geschichte ihrer jüdischen Familie von den Kontinuitäten der Gewalt, von Verlust und Schmerz. Die Flucht vor der Shoah, das Ankommen im damaligen Britisch-Palästina und der Selbstmord des Großonkels, verwebt Guy zu einem Filmessay über das Schicksal ihrer Familie. In animierten schwarz-weiß Zeichnungen erzählt der Film davon, wie die Echos von Leid, Verfolgung und Unrecht bis heute wirken.

 

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Dank an alle Bewerber*innen

Die Amadeu Antonio Stiftung und die Stadt Eberswalde bedanken sich für das Vertrauen der Teilnehmenden Künstler*innen, Autor*innen, Musiker*innen, bei den künstlerischen Initiativen und transdisziplinären Projekten.

Der Amadeu Antonio Preis ehrt die engagierte Kunst und ihre Protagonist*innen – und damit die demokratische Kultur. Auch dieses Alleinstellungsmerkmal des Amadeu Antonio Kunstpreises führte 2023 zu einem neuen Rekord von 347 Einreichungen.

Die Moderatorin und Hörfunkjournalistin Susan Zare (u.a. Deutschlandfunk) führte mit musikalischer Begleitung von ANOKI durch den Abend. Begleitet von einem Grußwort von Götz Herrmann (Bürgermeisters der Stadt Eberswalde), einer Videobotschaft von Ministerin Dr. Manja Schüle, der Festrede von Anetta Kahane (Gründerin der Amadeu Antonio Stiftung) und einer Performance der Dichterin Maroula Blades. 

News

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Die Gewinner des Amadeu Antonio Preis 2023

Der Amadeu Antonio Preis würdigt alle zwei Jahre Künstler*innen und -Gruppen aus den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Theater und Musik. In diesem Jahr wurden 347 Werke für den Preis eingereicht. Wir stellen die sechs Nominierten vor. Verliehen wird der Preis am 18. November in Eberswalde. Wir laden Sie herzlich ein zu kommen!

Die Veranstalter*innen

Die Stadt Eberswalde engagiert sich für die Würdigung von Amadeu Antonio und die Auseinandersetzung mit dessen gewaltsamen Tod sowie für den kritischen Umgang mit alltäglichem Rassismus. Als Form der Erinnerungsarbeit und rassismuskritischen Bildung in Kitas und Schulen hat die Stadt den Amadeu Antonio-Tag als Projekttag im Bürgerbildungszentrum etabliert. Sie fördert die Entwicklung entsprechender Unterrichtsmodule sowie Zeitzeug*innenprojekte, antirassistische Bildungsmaterialien und Fortbildungen für Kita-Mitarbeiter*innen und Lehrkräfte.

Die Amadeu Antonio Stiftung gründete sich 1998, um eine demokratische Zivilgesellschaft zu stärken, die sich konsequent gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus wendet. Deutschlandweit hat sie seitdem über 1.200 Initiativen in den Bereichen demokratische Jugendkultur, Schule, Opferschutz und Opferhilfe, Erinnerungs- und Willkommenskultur unterstützt.

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) unterstützt den Amadeu Antonio Preis als Medienpartner*in.

Projekte für Demokratisches Handeln

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Mut gegen rechte Gewalt

Die Aktion ermutigt zu mehr Zivilcourage und leistet Initiativen unbürokratische Hilfe gegen Rechtsextremismus

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Kinder- und Menschenrechte

Kinder- & Menschenrechte und der Schutz schwacher Gruppen sind das Kernelement einer demokratischen Gesellschaft.

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Kein Ort für Neonazis

Die Kampagne vereint demokratische Kräfte in einer großen Bewegung gegen Rechtsextremismus.

Rassismus Tötet 16:9

Opferfonds CURA

Finanzielle Hilfe für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt

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