Analyse und Hintergrundinformation
Welche Gaming-Netzwerke werden vor allem von Rechts-Alternativen genutzt? Was sind die geläufigen rechtsradikalen und rechtspopulistischen Narrative, die in Gaming Communitys…
Videospiele sind aus dem gesellschaftlichen Alltag nicht mehr weg zu denken. Über 43% der Deutschen spielen regelmäßig auf dem PC, der Konsole oder auf dem Smartphone. Dabei werden die Diskussionen in den Spielen selbst und in den entsprechenden Online-Communitys zunehmend politisch. Mit dem 2020 gestarteten Projekt "Good Gaming - Well Played Democracy" analysiert die Forschungsgruppe Modellprojekte e.V. als Projektträgerin in Kooperation mit der Amadeu Antonio Stiftung, wie rechts-alternative Akteur*innen zunehmend versuchen, auf Gaming-Plattformen eine menschenverachtende Stimmung zu schüren.
Ziel ist es, gemeinsam mit Gamer*innen aus unterschiedlichen Netzwerken verschiedene Facetten von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu thematisieren. Der allergrößte Teil der Spieler*innen lehnt sexistische, rassistische und antisemitische Haltungen ab. Dennoch ist eine laute und entschiedene Haltung gegen Menschenfeindlichkeit sowohl in Videospielen, als auch in den entsprechenden Communities unterrepräsentiert. Das Projekt “Good Gaming” entwickelt Kampagnen, die in Kooperation mit passionierten User*innen eine klare Haltung transportieren: Für eine starke digitale Zivilgesellschaft im Gaming!
Ihr Kontakt:
Mick Prinz
Projektleitung
allgemeine Fragen, Interviewanfragen
mick.prinz@amadeu-antonio-stiftung.de
Fon +49(0)30 240 886 24
Viet Hoang
Bildungsreferent
Interviewanfragen
viet.hoang@amadeu-antonio-stiftung.de
Cornelia Heyken
Erziehungswissenschaflerin
Pädagogische Fragen, Digital Streetwork
cornelia.heyken@amadeu-antonio-stiftung.de
Videospiele sind politisch: In einem Strategiespiel erleben die Spieler*innen etwa, welche Folgen der menschengemachte Klimawandel für die selbst errichtete Metropole bedeutet. In einem anderen Spiel nehmen User*innen die Rolle einer Widerstandsgruppe ein, die im Nationalsozialismus moralische Entscheidungen treffen muss. Videospiele trauen sich mehr und mehr, gesellschaftsrelevante Fragestellungen aufzugreifen und erzählen Geschichten, die sich zunehmend gegen Rassismus positionieren sowie für Diversität und sexuelle Vielfalt einstehen.
Andere Spiele jedoch, reproduzieren rassistische Stereotype oder verdrehen historische Tatsachen. In vielen der Videospiel-Communitys fehlt es oft an einer klaren Haltung, wenn Spieler*innen beispielsweise rassistisch oder sexistisch abgewertet werden. Auf verschiedenen Pattformen wie Steam, Twitch oder Youtube vernetzen sich rechts-alternative Akteur*innen und nutzen Videospielnetzwerke, um Verschwörungserzählungen und rassistische Narrative zu verbreiten.
Auch innerhalb der Spielechats und Kommentarfelder dominiert ein toxisches Kommunikationsklima. Meist fehlt es an entschiedener Gegenrede. Die Communitys reagieren eher verhalten auf Hassäußerungen und verstehen Videospiele primär als Ort der Zerstreuung und des Vergnügens. Dass Freizeitspaß und eine eindeutige Ablehnung Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit gut zusammenpassen, vermittelt das Projekt „Good Gaming – Well Played Democracy“.
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Good Gaming - Well Played Democracy ist ein Projekt der Forschungsgruppe Modellprojekte e.V.