Anetta Kahane ist eine Vorkämpferin der demokratischen Zivilgesellschaft, ihr Kampf gegen Ungerechtigkeiten speist sich aus ihrer eigenen Biografie. Als Tochter jüdischer Kommunisten prägte sie die Erfahrung der NS-Verfolgung ebenso wie der alltägliche Antisemitismus und Rassismus in der DDR und im wiedervereinigten Deutschland. Sie ist aufgewachsen in Ost-Berlin und arbeitete als Lateinamerikawissenschaftlerin in der DDR. Als erste und einzige Ausländerbeauftragte des Magistrats von Ost-Berlin warnte sie eindrücklich vor den Gefahren des Rechtsextremismus.
1991 gründete sie die RAA e.V. (Regionale Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie) für die neuen Bundesländer. Im gleichen Jahr wird sie für ihre Verdienste während der friedlichen Revolution in der ehemaligen DDR mit der Theodor-Heuss-Medaille ausgezeichnet. 1998 gründete Kahane die Amadeu Antonio Stiftung, deren Kuratoriumsvorsitzende sie zunächst war. Im Sommer 2002 wurde Anetta Kahane mit dem Moses-Mendelssohn-Preis des Landes Berlin ausgezeichnet. Seit 2003 war sie hauptamtliche Vorsitzende der Stiftung, 2022 gab sie das Amt ab, um sich verstärkt ihren Aufgaben als Autorin und Publizistin zu widmen.