Festival-Sommer – Unsere Empfehlungen für Festivals, die mehr bewegen als das Tanzbein!
von Charlotte Sauerland Die Festivalsaison 2022 ist im vollen Gang und verspricht Sonne, Musik und gute Laune. Und nicht nur…
von Charlotte Sauerland Die Festivalsaison 2022 ist im vollen Gang und verspricht Sonne, Musik und gute Laune. Und nicht nur…
Zum Gedenken an den rassistischen Mord an Amadeu Antonio und zur Erinnerung an ehemalige Vertragsarbeitende in der DDR wurde in Eberswalde ein neuer Geschichtsbaum eingeweiht. Er ergänzt die Gedenktafel an der Eberswalder Straße und wird von der Amadeu Antonio Stiftung sowie der Stadt Eberswalde gefördert.
Jüdisches Leben, das ist mehr als Kippa, Shoa und Antisemitismus: Unter dem Titel „Jüdisches Berlin. Mein, Euer, Unser?“ zeigt das Centrum Judaicum eine lebendige Collage von Geschichte und Gegenwart der Hauptstadt, gefördert durch die Amadeu Antonio Stiftung Die zusammengetragenen Erzählungen zeigen die Vielfalt und Diversität Jüdischen Lebens in Berlin und stellen gleichzeitig die Frage nach der Deutungshoheit auf dem Feld der Erinnerung.
Es herrschen ein buntes Treiben und ein Wirrwarr der Sprachen in Duisburg-Hochfeld. In anderen Kontexten würde man wohl von gelebtem „Multikulti“ sprechen, von einem lebendigen, lebenswerten Stadtteil. Doch es gibt hier auch Geschichten, die zu selten erzählt werden. Wie die vom rassistischen Brandanschlag im Jahr 1984, die ohne Veranstaltungen wie das „Fest der Vielen“ wohl in Vergessenheit geraten würde.
Das Schicksal der Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine flüchten, hat in Deutschland zu einer selten gesehen Welle der Solidarität geführt. Doch die Hilfsbereitschaft hat einen schalen Beigeschmack, denn sie gilt nicht für alle Geflüchtete. Das Projekt “Bienvenida” des Vereins PxP unterstützt diejenigen, die gerade nicht mit offenen Armen empfangen werden. Die Amadeu Antonio Stiftung unterstützt die Arbeit mit einer finanziellen Förderung.
An einem sonnigen Wochenende im April kam es zu einer Premiere an nördlichen Rand Berlins: Am Zeltlagerplatz fand zum ersten Mal ein säkular-jüdisches Kinderferienlager statt, organisiert von Hashomer Hatzair Deutschland e.V. Wir haben das Zeltlager besucht und uns im Gespräch mit der Vorsitzenden Nitzan Menagem darüber unterhalten, warum dieses einzigartige Angebot für jüdische und nicht-jüdische Menschen so wichtig ist.
Jedes Kind kann ein:e Held:in sein: egal ob Schwarz, jüdisch, non-binär, mit zwei Elternteilen oder mit einem. Doch häufig fehlen dafür schlichtweg die literarischen Vorbilder – mit Kinderbüchern, die alle Kinder und ihre vielfältigen Lebenswelten abbilden lässt sich das ändern. Ein Einblick in die „Diversity Library“ des Vereins Our Journey Beyond e.V. (OJB) aus Hamburg und ein Gespräch mit der Initiatorin Ngozi Odenigbo zeigen, dass alle Kinder Identifikationsmöglichkeiten brauchen, um selbstbewusste Erwachsene zu werden.
Die migrantische Frauenorganisation Tutmonde e.V. aus Stralsund macht es sich nicht leicht: migrantische Sichtbarkeit einzufordern und gegen Rassismus die Stimme zu erheben reicht ihr nicht. Die Gründerin des Vereins Jana Michael und die anderen Frauen von Tutmonde e.V. denken auch Antifeminismus und Antisemitismus selbstverständlich mit. Die Amadeu Antonio Stiftung unterstützt sie dabei.
Im Freizeittreff Freimann im gleichnamigen Münchner Stadtteil wird schon mit den Kleinsten strukturellem Rassismus vorgebeugt. Die Amadeu Antonio Stiftung fördert diesen Ansatz des Jugendclubs.
Ein katholischer Sozialverband möchte einen Workshop zum Thema Antisemitismus anbieten: Sebastian Kavermann, Referent für politische Bildung des Kolping-Bildungswerks Diözesanverband Münster möchte antisemitischen Strukturen in unserer Gesellschaft durch politische Bildung den Kampf ansagen. Die Amadeu Antonio Stiftung unterstützt diesen Ansatz mit einer finanziellen Förderung.
Der Anschlag von Hanau ist an Schwarzen Menschen und People of Color überall in Deutschland nicht spurlos vorübergegangen. Am Jahrestag des Anschlags gedenken auch in Weimar Engagierte der Opfer – und machen auf den Alltagsrassismus vor Ort aufmerksam. Das scheint manchen ein Dorn im Auge zu sein.
In Bautzen hält eine engagierte Zivilgesellschaft gegen die gewaltvollen Anti-Corona-Proteste. Die Initiative “Bautzen Gemeinsam” hat es geschafft, demokratischen Gegenprotest in Zeiten der Pandemie zu organisieren und gibt der stillen Mehrheit eine Stimme. Die Amadeu Antonio Stiftung unterstützt sie dabei.
Der 27. Januar hat wieder einmal gezeigt, dass sich die Mehrheitsgesellschaft gern hinter Worthülsen versteckt, ohne wirklich gegen Antisemitismus einzustehen oder eine Erinnerungskultur zu etablieren, die kein “Gedächnistheater” ist. In Eisleben wird das Problem angegangen: Motiviert gehen Schüler:innen hier gegen das Vergessen vor.
Zwickau: In der “Stadt des NSU” gibt es Hoffnung auf Diversität und eine blühende Demokratie: Das Haus der Frauen e.V. schafft erstmalig ein Safe Space für Frauen mit Migrationsgeschichte in der Stadt, von der aus unzählige rassistische Morde geplant wurden. Denn Zwickau ist auch das Zuhause von engagierten Frauen, die sich für eine starke Demokratie einsetzen: Das Haus der Frauen e.V. kämpft im Spannungsfeld zwischen Solidarität und Rassismus, und wird dabei von der Amadeu Antonio Stiftung unterstützt.
Die Film- und Social-Media-Kampagne „Ich bin Jude“ von Mitzva e.V. zeigt Filme, die unterschiedliche Facetten jüdischen Lebens portraitieren. So auch der Film „To meet Esther“ von Anna Eret, an dessen Vorpremiere wir Ende November in Berlin-Mitte teilnehmen durften und der ein sehr gutes Beispiel für die Idee der Kampagne ist. Gefördert wird das Projekt von der Amadeu Antonio Stiftung.
Gedenkorte für Opfer rechter Gewalt, die es ohne eine wache Zivilgesellschaft nicht gäbe; die Finanzspritze für ein Bürgerbündnis gegen Rechts, dem dank rechtsradikaler Parteien die Förderung gestrichen wurde; Jugendliche, die an ihre Freund:innen erinnern, die bei einem rechtsterroristischen Anschlag ums Leben kamen – die Initiativen, die die Amadeu Antonio Stiftung mit Ihrer Spende finanziell unterstützen kann, machen einen echten Unterschied. Wir werfen einen Blick auf die Projekte, die wir in 2021 fördern konnten.
Ali und Nemat engagieren sich in der Infostelle Asyl und Bildung, die in Grimma Geflüchtete bei ihrem Leben in Deutschland, dem Lernen der Sprache und besonders häufig bei ihren asylrechtlichen Verfahren unterstützt. Die Probleme von Asylsuchenden und den Umgang mit Behörden kennen die beiden aus eigener Erfahrung. Parteiische Unterstützung für Geflüchtete, das ist eine Seltenheit im ländlichen Sachsen.
Eine Gruppe Jugendliche von der Berliner Rütli-Schule reist 2019 nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete. Dort besuchen sie Sehenswürdigkeiten, treffen verschiedene Menschen und versuchen die Geschichte und Konflikte in der Region besser zu verstehen. Nach ihrer Rückkehr ist der Comic „Mehr als 2 Seiten“ entstanden, der von der Zeit erzählt und von der Amadeu Antonio Stiftung gefördert wurde.
Viele zivilgesellschaftliche Initiativen machen deutlich, dass die Aufarbeitung der Verbrechen des NSU noch nicht beendet ist und fordern ein würdiges Gedenken an die Opfer ein. Einige dieser Initiativen unterstützt die Amadeu Antonio Stiftung mit einer Förderung. Einen Teil ihrer Arbeit, ihrer Kämpfe und Erfolge stellen wir hier vor.
Mehr Raum zum Selber machen und Gestalten – das forderten Jugendliche auf einer dreitägigen Konferenz in Jena. Politisch aktive sowie bisher unpolitische Jugendliche diskutierten, was sie gegen Rechtsextremismus tun können, wie sie für Klimaschutz eintreten und wie sie sich bei der Politik Gehör verschaffen wollen.
In der Kölner Keupstraße ringen Engagierte seit Jahren aktiv um Aufklärung, erinnern an den Nagelbombenanschlag von 2004 und fordern einen zentralen Gedenkort. Mit einem partizipativen Chorprojekt knüpfen sie jetzt an diese Forderungen an.
Kampfsport wird unter Neonazis immer beliebter. Die große Gefahr dabei ist, dass die Gewalt nicht nur im Ring stattfindet, sondern auch auf die Straße getragen wird. Das Projekt „VOLLKONTAKT – Demokratie und Kampfsport“, wirkt mit Sensibilisierung und Präventionsmaßnahmen dem rechtsextremen Kampfsport-Boom entgegen.
Imposante Bäderarchitektur und die kaiserlichen Besuche, dafür ist Usedom bekannt. Weniger bekannt sind die Geschichten jüdischer Bewohner:innen der Insel oder der grassierende Bäderantisemitismus seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Ein Verein und engagierte Jugendliche helfen einer Nachfahrin, diese Geschichten wieder zu erzählen.
30 Jahre nach den rassistischen Ausschreitungen in Hoyerswerda hat sich einiges in der Stadt geändert. Doch es kommt auch immer wieder immer zu rassistischen Übergriffen, noch immer werden Geflüchtete hier nicht heimisch. Ein Theaterstück, erarbeitet und aufgeführt von Asylsuchenden und Bewohner*innen Hoyerswerdas will Mauern abbauen, und das ganz praktisch.
Breakdance und politische Bildung? Diese Kombination klingt ungewöhnlich. Dass es trotzdem klappt, zeigt das Hip-Hop-Kollektiv Breathe In – Break Out: Mit viel Humor nutzen sie die Potenziale der Breakdance-Kultur, um junge Menschen über Verschwörungsglauben aufzuklären und zu zeigen, dass Demokratiearbeit nicht im Sitzen stattfinden muss.
Engagierte wollen in Eisenach ein alternatives Jugendzentrum aufbauen. Doch die rechtsextreme Hegemonie in der thüringischen Stadt macht das zu einem gewagten Unterfangen. Die Amadeu Antonio Stiftung unterstützt den Plan mit einer Förderung und glaubt an die Engagierten – von Anfang an.
Ein Projekt des Soziokulturellen Zentrums „Mittendrin“ e.V. im sächsischen Delitzsch greift die mittelalterliche Geschichte der Stadt auf, um Schulkinder und Jugendliche durch eine kreative Auseinandersetzung mit dem Mittelalter für demokratische Werte zu sensibilisieren.
Ein sonst idyllischer Landkreis im östlichsten Zipfel Deutschlands: Das sächsische Görlitz ist seit den 1990ern eine rechtsextreme Hochburg. Aber es gibt auch Widerstand durch zivilgesellschaftliches Engagement. Das Projekt 15 Grad Research dokumentiert rechtsextreme Aktivitäten von damals bis heute und wird von der Amadeu Antonio Stiftung gefördert.
Zum 100. Geburtstag des Künstlers Joseph Beuys schaut das Projekt „beuys behind the scenes“ genauer hin – und dokumentiert und erklärt Beuys‘ Neigung zu völkischer Esoterik, Geschichtsrevisionismus und seine unzureichende Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit.
Wie ist die Stimmung in Halle anderthalb Jahre nach dem antisemitischen und rassistischen Anschlag? Ein Besuch bei unseren geförderten Projekten und Partner:innen.